Gesichtscreme – Jungbrunnen oder „nur“ Pflege?
Wohl kaum ein kosmetisches Produkt ist so heiß begehrt, so beliebt wie Gesichtscremes. Nunmehr auch bei Männern, aber seit etlichen Generationen vor allem bei Frauen.
In Europa stammt die erste erhalten gebliebene Gesichtscreme aus den Jahren um 150 nach Christus. Sie wurde in einer römischen Tempelanlage gefunden. Doch schon lange vor dieser Zeit pflegten die Menschen bereits ihre Haut. Als die großen Vorreiter der Kosmetik und Gesichtsverschönerung gelten die alten Ägypter. Sie rieben Körper und Gesicht mit Ölen und Tinkturen ein. Und sogar Funde aus steinzeitlichen Höhlen haben bewiesen, dass damals genauso schon Essenzen und Öle zu diesem Zweck genutzt wurden. Gesichtspflege ist damit seit Anbeginn Teil der Menschheitsgeschichte.
Bei Umfragen geben insgesamt nur circa zwei Prozent der deutschen Frauen an, gar keine Gesichtscremes zu benutzen.
Versprochene Resultate
Nicht jeder erwartet sich dasselbe von ihnen, doch versprechen tun sie viel.
Bei jüngeren und pubertierenden Mädchen steht dabei vor allem eines im Vordergrund. Der Kampf gegen Unreinheiten und Akne. Viele Gesichtscremes versprechen, in diesem Kampf Schild und Lanze für die Anwenderinnen zu sein. Pickel, Unreinheiten und Mitesser sollen dadurch verschwinden, Akne reduziert und Aknenarben geheilt werden. Die Haut soll danach strahlen wie bei so manchen angebeteten Hollywoodstars. Kurzum, sie verleihen Schönheit und wirken allen Begleiterscheinungen der Haut in dieser unliebsamen Zeit im Leben entgegen.
Der vorherigen Generation werden auf den Cremedosen andere Verheißungen gemacht. In ihnen soll ein Gemisch des Jungbrunnens enthalten sein. Die Benutzung soll Feuchtigkeit spenden und dadurch zu vitaler und jünger aussehenderHaut beitragen. Falten werden ausgebügelt, schlaffe Haut bekommt wieder frische Elastizität, ganz wie in früheren Zeiten. Pigmentstörungen wie kleine Flecken werden ausgeglichen und alle weiteren künftigen Anzeichen des Älterwerdens können damit vorgebeugt werden. Doch wie viel Wahrheit steckt wirklich hinter diesen Worten?
Gesichtscremes und ihre Wirkung
Ganz offensichtlich gibt es hierbei natürlich, genauso wie bei allen anderen Produkten auch einige, die falsche Versprechungen machen. Doch zumindest bei vielen Gesichtscremes steckt durchaus Wahrheit hinter den versprochenen Effekten. Einige Inhaltsstoffe halten, richtig angewandt, was sie verheißen.
Richtige Anwendung ist das Stichwort. Bei Pickeln und dergleichen sollte zuerst unterschieden werden zwischen Pickeln, Mitessern und Akne, damit man das richtige Mittel wählen kann.
Sie alle haben denselben Auslöser. Durch zu viel Fettproduktion der Haut verstopfen die Poren. Unreinheiten bilden sich. Da möchte man im ersten Moment denken, Cremes sind schlecht, da sie ja auch fettig sind, doch ganz so einfach ist das nicht. Cremes sollten speziell in diesen Fällen unbedingt benutzt werden, denn sie halten die Haut davon ab, noch mehr überschüssigen Talg zu produzieren.
Konkret sind Mitesser einfache Talgpfropfen, die durch die verstopften Poren nicht nach außen gelangen und sich durch Oxidation verfärben. Wichtig bei Cremes dagegen ist, dass diese überschüssigen Talg von der Haut entfernen und leichte Unreinheiten ebnen, indem sie die Poren verfeinern. Leicht säurehaltige Inhaltsstoffe helfen, den Talg besser zu zersetzen.
Pickel sind Unreinheiten, die sich durch äußeres Einwirken von Bakterien und anderen Erregern entzündet haben. Deshalb sind effiziente Hautcremes oft auch antibakteriell. Alkohol zum Beispiel hat diese Eigenschaft.
Bei Akne spricht man bereits von einer Erkrankung. Dabei wird hormonbedingt mehr Talg produziert und gleichzeitig führt es nicht nur zu Verstopfungen, sondern zu Verengungen der Drüsen. Dadurch bilden sich starke Pickel, Unreinheiten und Pusteln über größere Hautbereiche. Aknecremes werden bestenfalls zuerst ärztlich empfohlen. Sie entfernen überschüssigen Talg, sind stark entzündungshemmend und nährstoffreich für die Haut, um so zeitgleich bei der Heilung der entstehenden Narben zu helfen. Alle diese Cremes, aber Aknecremes besonders müssen unbedingt parfümfrei sein, damit sie die Haut nicht noch mehr beanspruchen.
Als die Hauptverursacher von Faltenbildung und sichtbarer Hautalterung gelten sogenannte freie Radikale, die zu oxidativem Stress führen, der wiederum Fältchenbildung zur Folge hat. Freien Radikalen ist unsere Haut ständig ausgesetzt, zum Beispiel durch UV-Strahlung. Darum enthalten wirksame Anti-Aging Cremes auch Antioxidantien, die diese Radikale bekämpfen. Die wichtigsten Antioxidantien sind Vitamin A und Vitamin C. Im besten Fall enthalten solche Tagescremes zusätzlich auch Sonnenschutz, um die Hautoberfläche zweifach vor den Folgen der UV-Strahlung zu schützen. Wenn nicht, sollte man zusätzlich eine Sonnencreme verwenden.
Résumé
Fazit ist, die Wirkung von Gesichtscremes ist kein Humbug. Wenn man auf die richtigen Inhaltsstoffe achtet und die Anwendungsweise auf seinen Hauttyp anpasst, kann man mit ihnen durchaus die gewünschten Ergebnisse erzielen. Wichtig ist, eine regelmäßige Routine beizubehalten und die Haut stets zu reinigen, nicht nur einzucremen.