Schöner Wohnen: Einem alten Haus zu neuem Glanz verhelfen
Die Baubranche boomt. Oftmals ist es günstiger, ein älteres Objekt abzureißen, um einen kompletten Neubau auf die Stelle zu setzten. Ein altes Haus zu sanieren kann viel Zeit und Geld kosten. Jedoch haben Altbauten meist ihren ganz speziellen Charme. Wie man ein altes Haus restaurieren kann und was dabei zu beachten ist, findest du in diesem Beitrag.
Im Laufe eines Lebens dreht sich viel um das Thema Wohnen. Wie wohnt man, wo wohnt man und vor allem, wie soll der Wohnraum bezahlt werden. In den Großstädten wird regelmäßig für neuen Wohnraum gesorgt. Jedoch handelt es sich dann oft um die Art von Wohnraum, die man auch als „quadratisch-praktisch-gut“ bezeichnen kann. Diesen Standardwohnungen und -häusern fehlt oftmals das gewisse etwas. Jedoch liegen ältere Objekte mit gleicher Qualität meist weit über den Preisen von Neubauten. Woran liegt das?
Vergleich Neubau vs. Altbau
Doch wie kann es sein, dass vergleichbare Neubauten günstiger sind als Altbauten? Das hängt mit der Art und Weise des Bauens zusammen. Bauunternehmer sind darauf spezialisiert, in kurzer Zeit für einen möglichst geringen Preis möglichst viel Wohnraum zu einer sehr guten Qualität zu errichten. So können innerhalb weniger Monate hunderte neue Quadratmeter Wohnfläche entstehen. Wenn ein Altbau von einem Bauunternehmer restauriert werden soll, gehört dazu meist viel Knowhow und Zeit. Denn Abreißen und neu Bauen ist schneller und günstiger als Austauschen und Reparieren. Dieses Knowhow und die mehr aufgebrachte Zeit haben ihren Preis und spiegeln sich in den Verkaufspreisen der Altbauten wieder.
Altes Haus selber restaurieren
Mit ein wenig Selbstbewusstsein und handwerklichem Geschick kann man jedoch ein Eigenheim erwerben, was sich preislich noch unterhalb von Neubauten befindet und den Charme eines Altbaus mitbringt. Denn wer sich zutraut, ein sanierungsbedürftiges Gebäude mit der eigenen Arbeitskraft zu restaurieren, kann oft ein Schnäppchen schießen und viele Kosten bei der Herrichtung sparen.
Was bedeutet sanierungsbedürftig?
Doch was bedeutet sanierungsbedürftig überhaupt? Grundsätzlich versteht man unter sanierungsbedürftig, das ein Haus einen sehr großen Reparationsbedarf hat. Dach und Fenster sind über 30 Jahre alt und teilweise undicht. Die Dämmung des Hauses entspricht nicht mehr den aktuellen Standards, der Keller ist feucht und notwendige Leitungen wie Elektrizität, Wasser und Abwasser müssen erneuert werden. So lässt sich auch sagen, dass ein sanierungsbedürftiges Gebäude nicht sofort bewohnbar ist.
Was kostet die Sanierung des Hauses?
Wenn man nun wirklich seinen ganzen Mut zusammengenommen und ein sanierungsbedürftigen Altbau gekauft hat, stellt sich die Frage, welche Kosten kommen nun auf einen zu. Wenn die Mängel in dem Haus sofort behoben werden sollen, dazu die benötigten Materialien und die erforderliche Technik im Neuzustand erworben werden und die Arbeiten von einem Fachmann erledigt werden sollen, gehen die Kosten für die Restaurierung schnell in die Hunderttausende. Wer jedoch keine Eile hat, nur das Nötigste macht und nach und nach mit viel Eigenleistung arbeitet, kann sehr viel Geld sparen. Dazu können viele Materialien in neuwertigem Zustand auf Portalen für Gebrauchtwaren erstanden werden. Dabei spart man oft mehr als die Hälfte. Somit kann man ein altes Haus bereits mit einigen zehntausend Euro restaurieren.
In welcher Reihenfolge saniert man ein altes Haus?
Beim Restaurieren eines alten Hauses tut man gut daran, in der richtigen Reihenfolge zu arbeiten. In den folgenden 14 Schritten wird die beste Reihenfolge für eine Haussanierung beschrieben:
- Zuerst sollte die bevorstehende Sanierung geplant werden. Je genauer desto besser. Dabei kann unter anderem geplant werden, sich vorerst nur auf einen Gebäudeteil zu konzentrieren.
- Als nächstes kommt der Abriss. Dabei werden alte marode Teile des Hauses oder nicht mehr benötigte Wände abgerissen. Der Bauschutt kann im eigenen PKW zum Recyclinghof gebracht werden.
- Als dritter Schritt kommen die Rohbauarbeiten. Dabei wird der künftige Grundriss erarbeitet. Zwischenwände werden gezogen und Fassadenöffnungen für Fenster und Türen werden in die Wände gebrochen.
- Spätestens jetzt sollte man sich um das Dach kümmern. Denn wenn dieses undicht ist, können viele bisherige Arbeiten durch einströmendes Wasser wieder vernichtet werden. Dabei wird die alte Dachkonstruktion überprüft. Marode Teile wie Dachsparren erneuert und das Dach neu gedeckt oder ausgebessert. Wer nicht schwindelfrei ist, sollte hier einen Fachmann hinzuziehen.
- Da die Haustechnik teilweise verbaut wird, sollte auch hiermit nicht zu spät begonnen werden. Leitungen für Abwasser, Wasser, Strom und Heizungen sollen im Idealfall am Schluss nicht mehr sichtbar sein und verbaut werden. Auch bei Anschlussarbeiten jeglicher Haustechnik ist es gut, einen Fachmann zur Seite zu haben.
- Der sechste Schritt ist die Dämmung und der Trockenbau. Jetzt werden Dämmungen von Innen beispielsweise unter dem Dach vorgenommen und von Innen verkleidet. Auch Schächte und andere Bereiche werden verkleidet.
- Nachdem innen gedämmt wurde, muss sich noch um die Außenhaut des Hauses, die Hauswand, gekümmert werden. Nun können die Außenwanddämmung und die finale Fassade des Hauses angebracht werden.
- Im Anschluss werden Fenster und Türen eingesetzt. Wer eine alte Tür restaurieren möchte, findet sicherlich einen Tischler in der Nähe, der dabei behilflich sein kann.
- Zu guter Letzt wird das Innenleben abgeschlossen. Dafür werden die Wände verspachtelt und gestrichen, Innentüren, Fußböden und Treppen restauriert und eingebaut, sowie festes Mobiliar wie Sanitärelemente oder Küchen installiert.
Fazit
Ein altes Haus zu restaurieren kann zu einem Lebensprojekt werden. Dabei kann man viele Erfahrungen sammeln und an seine eigenen Grenzen gehen. Viele Heimwerker sind glücklich, diesen Weg zum Eigenheim gegangen zu sein und können sich dazu über ein wahres Schmuckstück freuen.