Gynäkologie

Gynäkologie (oder: Frauenheilkunde) ist die Lehre von der Behandlung der Erkrankungen weiblicher Sexual- und Fortpflanzungsorgane. Die Frauenheilkunde – in Kombination mit Geburtshilfe – ist eines von vielen Teilgebieten der Humanmedizin und erfordert eine FachärztInnen-Ausbildung.Obwohl die Fachrichtung „Frauenheilkunde und Geburtshilfe“ ausschließlich Frauen als Patientinnen hat, beträgt der Frauenanteil an den GynäkologInnen in Österreich nicht einmal 30 Prozent.

Die Gynäkologie umfasst

  • Vorsorge und Früherkennung
  • Familienplanung und Empfängnisverhütung
  • Medizinische Beratung und Betreuung während der Schwangerschaft
  • Geburtshilfe und geburtshilfliche Chirurgie
  • Behandlung gut- und bösartiger Krankheiten der Brust, der Gebärmutter und der Eierstöcke
  • Behandlung von Infektionen der äußeren und inneren Genitalien

Gynäkologische Untersuchungen:

Frauen sollten einmal jährlich zu einer gynäkologischen (Routine-) Untersuchung gehen (Krebsvorsorge). Um ohne Scheu Fragen stellen zu können, die Körper, Sexualität und Sexualpraktiken, Schwangerschaftsverhütung oder unerfüllten Kinderwunsch betreffen, bedarf es eines gewissen Vertrauens zum behandelnden Arzt bzw. zur behandelnden Ärztin. Lassen Sie sich von Freundinnen, Frauengesundheitszentren und Frauenberatungsstellen ÄrztInnen empfehlen.Beschwerden wie zum Beispiel Schmerzen im Unterleib, außergewöhnliche Blutungen, Brennen oder Juckreiz, in Farbe oder Geruch veränderter Ausfluss oder Menstruationsbeschwerden sollten Sie umgehend abklären lassen.

 

Eine gynäkologische Untersuchung umfasst zumeist folgende Teilbereiche:

  • Tastuntersuchungen (Gebärmutter und Eierstöcke)
  • Begutachtung der Scheide und des Muttermunds mit Hilfe eines Instruments, das in die Scheide eingeführt wird (Spekulum)
  • Mikroskopie. Dabei wird Scheidenflüssigkeit unter einem Mikroskop betrachtet. Pilze und Keime lassen sich auf diese Weise sofort erkennen
  • Abstrich. Dabei wird vom Eingang in die Gebärmutter (Cervix) etwas Schleimhautgewebe entnommen und zur Untersuchung in ein Labor geschickt. Damit lässt sich Gebärmutterhalskrebs frühzeitig erkennen und behandeln
  • Abtasten der Brust und/oder Röntgen (Mammografie) zum Aufspüren von Veränderungen oder Erkrankungen des Brustgewebes
  • Ultraschall zur Abbildung der inneren Organe, vor allem der Gebärmutter

WICHTIG

Die Untersuchung findet meist auf einem gynäkologischen Stuhl statt, damit die Geschlechtsorgane gut zugänglich sind. Viele Frauen empfinden diese Situation als unangenehm. Für junge Mädchen gibt es in allen Bundesländern eigene Ambulanzen (First Love) und Einrichtungen, die speziell auf deren Bedürfnisse zugeschnitten sind:

KONTAKT

  • Adressen und Telefonnummern der First-Love-Ambulanzen, die anonym und kostenlos psychologische und medizinische Beratung bieten, finden Sie im Adressenverzeichnis, Abschnitt: Sexualität. Beratungszeiten erfragen und einfach hingehen.
  • Telefonische Informationen zu Einrichtungen, die Untersuchungsmöglichkeiten ohne Krankenschein bieten, erhalten Sie bei „Herzklopfen“ – österreichweit und kostenlos unter 0800/20 60 60 (Samstag 14 bis 16 Uhr)
  • Die Telefonhotline „Rat auf Draht“ (Tel. 147; rund um die Uhr) beantwortet auch gynäkologische Fragen

NACHLESE

Eine Broschüre für Mädchen und junge Frauen „Besuch bei der Frauen-Ärztin. Fragen und Antworten in leichter Sprache“, herausgegeben vom Fonds Soziales Wien, lässt sich aus dem Internet herunterladen: www.diesie.at/publikationen/broschuerenInformationsmaterialien sind erhältlich bei der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung (http://www.oegf.at/). Adresse und Telefonnummer finden Sie im Adressenverzeichnis, Abschnitt: Sexualität.

Das Handbuch „Zwischen den Stühlen. Frauen beim Frauenarzt“ wurde zwar bereits in den 1990er-Jahren von der Sexualberatungsstelle Salzburg herausgegeben, ist aber immer noch empfehlenswert. Erhältlich um € 2,- plus Versandkosten.

Telefonische Bestellung: 0662/87 08 70

Eine Broschüre für FrauenärztInnen mit dem Titel „Expertinnen in eigener Sache. Mädchen bei der Frauenärztin oder dem Frauenarzt“ ist über die deutsche Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zu beziehen.

Download: http://www.bzga.de/ (Suchbegriff: Frauenarzt).