Essstörungen

Essstörungen sind kein Zeichen ungesunder Ernährungsgewohnheiten, sondern Ausdruck psychischer Probleme und zugleich ein gesellschaftliches Phänomen. Sie haben in den letzten drei Jahrzehnten stark zugenommen. Betroffen davon sind nicht ausschließlich, aber vor allem Frauen. Mädchen und junge Frauen machen 90 bis 97 Prozent der von Essstörungen betroffenen Personen aus.Die häufigsten Formen von Essstörungen:

  • Magersucht (Anorexia nervosa)
  • Ess-Brech-Sucht (Bulimie)
  • Ess-Sucht ohne Erbrechen (Binge Eating Disorder)

Eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Essstörungen spielt – neben persönlichen, familiären und biologischen Ursachen – der Schlankheitskult in unserer Gesellschaft. Schlank zu sein gilt als erstrebenswert und wird fälschlicherweise gleichgesetzt mit begehrenswert, erfolgreich und glücklich sein. Folge: Allzu viele Mädchen und Frauen sind ständig unzufrieden mit ihrem Aussehen, ihrem Körper und ihrem Gewicht. Sie versuchen, einem letztlich unerreichbaren, weil unrealistischen Schönheitsideal möglichst nahe zu kommen und sich im wahrsten Sinne des Wortes Anerkennung zu erhungern.

Bei allen Formen der Essstörungen kreist das Denken geradezu zwanghaft ums Essen oder ums Nicht-Essen. Nicht selten bildet eine Schlankheitsdiät gleichsam die Einstiegsdroge für das mit Essstörungen verbundene Suchtverhalten, zu dem auch der Missbrauch von Abführmitteln, Entwässerungstabletten und exzessive sportliche Betätigung gehören kann.

Unter Umständen ist eine stationäre Behandlung in einem Krankenhaus sinnvoll, sofern dieses über eine Abteilung verfügt, die auf die Behandlung von Essstörungen spezialisiert ist. Mitunter ist ein Krankenhausaufenthalt unumgänglich (z.B. Gefahr eines Selbstmordes, lebensbedrohlicher Zustand).

KONTAKT

Hilfestellung bei Essstörungen erhalten Sie in

  • Frauengesundheitszentren und
  • speziellen Beratungsstellen (siehe Adressenverzeichnis, Abschnitt: Gesundheit/ Krankheit/ Behinderung)

Eine Übersicht über die auf Essstörungen spezialisierten Beratungsstellen und Therapieeinrichtungen im gesamten Bundesgebiet findet sich auf der Website: http://www.ess-stoerung.eu/

Essstörungshotline des Wiener Programms für Frauengesundheit: 0800/20 11 20

Selbsthilfegruppen sind kein Ersatz für eine professionelle Behandlung durch MedizinerInnen und PsychotherapeutInnen, können aber eine sinnvolle und hilfreiche Ergänzung sein. Wo es in Ihrer Nähe Selbsthilfegruppen für Mädchen und Frauen mit Essstörungen gibt, erfahren Sie beim Dachverband der Selbsthilfegruppen ihres Bundeslandes (siehe Adressenverzeichnis, Abschnitt: Gesundheit/ Krankheit/ Behinderung).

NACHLESE

www.frauengesundheit-wien.atKostenlose Informationsmaterialien zum Thema Essstörungen, herausgegeben von der Wiener Initiative gegen Essstörungen.

Telefonische Bestellung: 01/ 4000 87162

Jede Menge Informationen für Betroffene, Angehörige und Fachleute (inklusive einschlägiger Broschüren zum Herunterladen) finden Sie auf der Website der deutschen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: http://www.bzga-essstoerungen.de/