Berufswahl

Ebenso wie die Schulwahl orientiert sich auch die Berufswahl in Österreich – im Unterschied zu anderen europäischen Staaten – nach wie vor stark an den traditionellen Vorstellungen von „Weiblichkeit“ und „Männlichkeit“. Die Folge: Der österreichische Arbeitsmarkt ist weitgehend in Männer- und Frauenberufe geteilt. Handwerkliche Berufe sind beispielsweise eine Männerdomäne, Büro- und Verwaltungsberufe hingegen frauendominiert. Diese ungleiche Verteilung auf die einzelnen Berufe trägt wesentlich zu den Einkommensunterschieden von Frauen und Männern bei.Der Bereich Lehrausbildung ist dafür ein typisches Beispiel: Im Lehrberuf TischlerIn beträgt der Frauenanteil an den Lehrlingen nicht einmal zehn Prozent, im Lehrberuf FriseurIn sind hingegen 94 Prozent der Auszubildenden Mädchen.

Frauen sind jedoch nicht nur ungleich auf das Spektrum der Berufe verteilt, Frauen konzentrieren sich überdies auf weniger Branchen und Berufe. 65 Prozent der weiblichen Lehrlinge in Österreich werden in nur drei(!) Berufen ausgebildet (Einzelhandel, Friseurin, Bürokauffrau). Von den männlichen Lehrlingen entfallen hingegen nur 40 Prozent auf die drei von Burschen am häufigsten gewählten Lehrberufe (Kfz-Mechaniker, Elektrotechniker, Metalltechniker).