Kleidermotten – der Schrecken im Kleiderschrank
Kleidermotten sind ungebetene Gäste im Kleiderschrank, auf dem Dachboden oder in der Nähe textiler Einrichtungsgegenstände. Sie richten einen hohen Schaden an, wenn man sie nicht rechtzeitig entdeckt und sofort gegen sie vorgeht. Um das zu schaffen, sollte man Bescheid wissen über die verursachten Schäden, das Vorkommen, die Lebensweise und die Mittel zur Bekämpfung der Schädlinge.
Die Kleidermotte
Bei der Kleidermotte handelt es sich um einen Nachtfalter, also eigentlich einem Schmetterling, aus der Familie der sogenannten „Echten Motten“. Er ist nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt zu Hause, weil er durch befallene Textilien über den See- und Luftweg schnell eingeschleppt wird.
Der Falter ist meistens nur einen knappen Zentimeter groß und weist eine helle Farbe mit keinerlei spezifischen Mustern auf. Manche Tiere sind hellgelb, andere glänzen eher hellgrau bis silber.
Die Larven ernähren sich von Keratin, welches vor allem in tierische Textilien vorkommt. Wolle, Federn oder Felle – keiner dieser Stoffe ist vor den hungrigen Larven sicher. Die Kleidermotten legen zwar ihre Eier in den Textilien ab, ernähren sich aber selbst nicht davon.
Große Schäden – nicht nur an Kleidung
Die Raupe verursacht den Schaden an Wolle, Pelz und Co. Sie frisst größere und kleinere Löcher und Kleidung, Teppiche und Polstermöbel. Diese lassen sich später nur schwer reparieren, weil nicht nur Löcher, sondern auch dünner werdender, lichter Stoff die Folge des Befalls sind.
Besonders gerne mögen die Larven solche Kleidungsstücke, an welchen noch Haare oder Schuppen des Trägers haften. Sie bilden eine zusätzliche Nahrungsquelle. Deshalb sind solche Gegenstände betroffen, die nicht gründlich gewaschen werden können oder ständig mit dem Menschen und dessen Haustieren in Berührung kommen.
Hier kommen die Kleidermotten besonders häufig vor
Die Motten kommen überall dort vor, wo sich genügend Textilien tierischen Ursprungs befinden. Besonders lieben Textilmotten die Kleidung im Kleiderschrank, im Ankleidezimmer oder eingelagerte Kleider auf dem Dachboden oder sogar im Keller.
Auch Wohntextilien wie Kissen, Decken und Teppiche werden häufig von den Motten befallen. Tierische Dämmstoffe haben die Kleidermotten ebenfalls zum Fressen gerne. Unter einem starken Befall leiden diese Stoffe so stark, dass man häufig die Dämmstoffe auswechseln muss, um das Gebäude zu schützen.
Selbst vor Polsterstoffen in Sofas, Sesseln oder anderen Möbeln machen die Motten keinen Halt. Hier entdeckt man die Larven häufig erst sehr spät, wenn sie sich im unteren sowie hinteren Bereich ausbreiten. Ebenfalls gefährdet sind alle Polstermöbel, die im Keller oder auf dem Dachboden für einen längeren Zeitraum gelagert werden.
So bekämpft man die Kleidermotten effektiv
Wenn die Kleidermotten erst einmal da sind, kann man sie mithilfe von biologischen oder mit chemischen Mitteln bekämpfen. Schlupfwespen erweisen sich als effektiv und man kommt ganz ohne giftige Chemie aus.
Alternativ dazu hängt man kleine Fallen gegen die Motten auf. Sie werden durch spezielle Pheromone angelockt und können die Fallen nicht mehr verlassen. Um alle Tiere zu eliminieren, muss man sowohl die Fallen als auch die Schlupfwespen über einen längeren Zeitraum anwenden oder den Vorgang eventuell wiederholen.
Die betroffene Kleidung sortiert man sofort aus und reinigt sie – sofern die Beschaffenheit des Materials dies zulässt. Ansonsten sollte man alle Teile, die sich noch retten lassen, in die Tiefkühltruhe geben. Verbraucher legen die Textilien in einen Beutel, der fest verschlossen wird. Die Motten bzw. die Larven und Eier überleben den Aufenthalt über mehrere Tage im Gefrierfach in der Regel nicht.
Sind die Kleidungsstücke oder Teppiche nicht mehr zu retten, werden sie entsorgt. Allerdings reicht es nicht aus, wenn man sie in den Hausmüll gibt oder irgendwo innerhalb der Wohnung oder gar im Hausflur zwischenlagert. Stattdessen ist es wichtig, dass die betroffenen Textilien komplett aus dem Haushalt gebracht werden.
Man legt sie in blaue Müllsäcke, verschließt sie Säcke oben gründlich mit Klebeband und gibt die Säcke in den entsprechenden Mülleimer außerhalb der eigenen Wohnung. So können die Larven nicht mehr zurückkehren.
So schützt man sich gegen die Schädlinge
Wer vorbeugen möchte, lagert nur saubere gebrauchte Textilien ein und kontrolliert diese regelmäßig. Im Kleiderschrank kann man ein Duftsäckchen gegen die Motten aufhängen, welche die Schädlinge davon abhalten, sich hier überhaupt erst niederzulassen. Mottenfallen sind dazu geeignet, männliche Motten zu fangen und somit einen Befall festzustellen.
Die Schränke bleiben während des Lüftens – vor allem im Sommer und Frühling – geschlossen, damit die Tiere nicht angezogen werden. Alternativ dazu bringt man überall in der Wohnung Fliegengitter an, damit die Motten gar nicht erst von draußen in die Wohnung gelangen.