Empfängnisverhütung

Als Empfängnisverhütung werden Methoden bezeichnet, welche die Wahrscheinlichkeit einer ungewollten Schwangerschaft verringern. Empfängnisverhütung ermöglicht es Frauen, selbst zu bestimmen, ob, wann und wie oft sie schwanger werden wollen. Empfängnisverhütung stellt somit eine wesentliche Voraussetzung für die Lebensplanung von Frauen dar.Möglichkeiten, eine Schwangerschaft zu verhindern, gibt es verschiedene.

  • Mechanische Methoden (Kondom, Diaphragma, Kupferspirale)
  • Hormonelle Methoden (Pille, Hormonspirale, Hormonring, Hormonpflaster, Dreimonatsspritze)
  • Postkoitale Methoden oder Notfallsverhütung (Pille danach, Spirale danach)

Nicht alle Methoden der Empfängnisverhütung sind gleichermaßen wirksam.

Neben den oben genannten gibt es noch die sogenannten chemischen Verhütungsmittel (Zäpfchen, Tabletten und Cremes, die Samenzellen abtöten). Sie gelten als nicht zuverlässig, vor allem wenn sie allein angewendet werden. Das gilt auch für die sogenannten natürlichen Methoden der Empfängnisverhütung (Temperaturmethode, Schleimmethode und Selbstuntersuchung des Muttermundes). Letztere verlangen ein extrem hohes Maß an Disziplin und an Erfahrung, an regelmäßiger Lebensführung und regelmäßigem Monatszyklus und effektiver Empfängnisverhütung während der fruchtbaren Tage.

Um entscheiden zu können, welche Methode für Ihre spezielle Situation die am besten geeignete ist, sollten Sie sich sehr genau über die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden, über ihre Zuverlässigkeit und die korrekte Anwendung bzw. Einnahme informieren.

Notfallverhütung:

Für den Fall, dass Sie vergessen haben, die Pille zu nehmen, das Kondom gerissen ist oder Sie sich um Verhütung nicht gekümmert haben, gibt es noch zwei Möglichkeiten, eine Schwangerschaft zu verhindern:

  • Pille-danach. Diese Pille muss innerhalb von 72 Stunden nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden und hemmt oder verzögert den Eisprung. Im Unterschied zu vielen anderen europäischen Ländern ist die Pille-danach in Österreich rezeptpflichtig, das heißt, ein Arzt / eine Ärztin muss ein Rezept verschreiben, um die Pille in der Apotheke kaufen zu können. (Der Preis ist höher als der einer Monatspackung der normalen Pille.) Ein Erlass des Gesundheitsministeriums ermöglicht es jedoch, die Pille-danach auch ohne Rezept in der Apotheke kaufen zu können, wenn es sich um einen Notfall handelt, also keine Ärzte/ Ärztinnen erreichbar sind (z.B. am Wochenende). Die Pille-danach ist kein Verhütungsmittel, das regelmäßig eingenommen werden soll.

24 Stunden Notfall Gyn-Hotline von Woman & Health in Wien: 0676/533 36 54

  • Spirale danach: Liegt der ungeschützte Geschlechtsverkehr länger als 72Stunden zurück und ist die Pille-danach möglicherweise nicht wirksam, können Sie sich – möglichst umgehend – von einer Gynäkologin/ einem Gynnäkologen die Spirale danach einsetzen lassen. Die Spirale verhindert die Einnistung eines bereits befruchteten Eis.

KONTAKT

Eingehende Beratung in Sachen Empfängnisverhütung erhalten Sie in

  • Frauengesundheitszentren (siehe Adressenverzeichnis, Abschnitt: Gesundheit/ Krankheit/ Behinderung)
  • Frauenberatungsstellen (siehe Adressenverzeichnis, Abschnitt: Frauenberatungsstellen und Treffpunkte)
  • Familien- und Partnerberatungsstellen in Ihrem Bundesland können Sie von der Homepage www.familienberatung.gv.at herunterladen oder beim Familienservice telefonisch erfragen: 0800/240 262 (gebührenfrei)
  • Sexualberatungsstellen (siehe Adressenverzeichnis, Abschnitt: Sexualität)
  • Ordinationen von GynäkologInnen

Beratung für junge Leute zu den Themen Liebe und Sex:

Österreichische Gesellschaft für Familienplanung

Gebührenfreie Hotline: 0800/20 60 60 (Sa 14 – 18 Uhr)

NACHLESE

Die Broschüre „Entscheiden Sie sich richtig…bei Liebe, Sexualität und Verhütung“ ist erhältlich bei der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung:Tel: 01/478 52 42

Unter dieser Telefonnummer bzw. E-Mail-Adresse können Sie auch den Folder „Pille-danach“ und den Verhütungsschummler „Lieber sicher lieben“ bestellen.

Die Broschüre „Ungewollt schwanger“, herausgegeben vom Netzwerk österreichischer Frauengesundheitszentren 2009, enthält auch einen Überblick über Methoden der Empfängnisverhütung.

Ausführliche Informationen zu den verschiedenen Methoden der Empfängnisverhütung finden Sie auf der deutschen Website http://www.profamilia.de/ (Info-Material – Download – Verhütungsmethoden; oder: Inhaltsverzeichnis – Verhütung).

Die Broschüre „Wie geht’s – wie steht’s? Wissenswertes für Jungen und Männer“, herausgegeben von der deutschen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, ist zu bestellen oder auch herunterzuladen unter http://www.bzga.de/.