Teilzeitarbeit

Teilzeitarbeit ist überwiegend Frauenarbeit. Der Anteil der Teilzeit arbeitenden Frauen steigt seit Mitte der 1970er Jahre überproportional an. 1975 arbeiteten 15,1 Prozent der erwerbstätigen Österreicherinnen Teilzeit (= weniger als 36 Wochenstunden), inzwischen sind es mehr als 40 Prozent! Auch der Anteil der erwerbstätigen Männer, die Teilzeit arbeiten, ist im gleichen Zeitraum stark angestiegen, doch er liegt immer noch unter zehn Prozent. Auch die Gründe für Teilzeitarbeit unterscheiden sich nach Geschlecht.Frauen arbeiten zumeist Teilzeit, weil sie Kinder oder ältere Angehörige zu betreuen haben. Männer hingegen arbeiten vor allem aus Gründen der Weiterbildung Teilzeit.

Teilzeitarbeit ist eher selten existenzsichernd. Denn der Großteil der teilzeitbeschäftigten Frauen ist eine eher geringe Zahl an Wochenstunden beschäftigt: Rund ein Viertel arbeitet weniger als 25 Stunden pro Woche.

Wesentlicher Grund für die starke Verbreitung von Teilzeiterwerbstätigkeit liegt offensichtlich im Spannungsfeld der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. So gaben 2008 rund 307.000 von 776.000 teilzeiterwerbstätigen Frauen an, aufgrund von Betreuungspflichten für Kinder oder pflegebedürftige Erwachsene in Teilzeit zu arbeiten. In jedem Fall zeigt es, dass die traditionelle Rollenverteilung (Frauen sind lediglich Dazuverdienerinnen) keineswegs der Vergangenheit angehört.

NACHLESE

Frauenbericht 2010, Kapitel 3, Erwerbstätigkeit, herausgegeben vom Bundesministerium für Frauenangelegenheiten und Öffentlichen Dienst.

Nationaler Aktionsplan „Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt“ (2010), herausgegeben vom Bundesministerium für Frauenangelegenheiten und Öffentlichen Dienst.