AIDS

Anfang der 1980er Jahre wurde eine neue ansteckende und tödliche Krankheit entdeckt, die einige Jahre später einen Namen bekam: AIDS. Das ist die Abkürzung für „Acquired Immune Deficiency Syndrome“, auf Deutsch: erworbenes Immunschwächesyndrom. AIDS gehört zu den sexuell übertragbaren Krankheiten, obwohl es auch andere Infektionswege gibt. Heute sind die Frauen die größte gefährdete Gruppe. Ihr Ansteckungsrisiko bei einem ungeschützten Geschlechtsverkehr ist deutlich höher als jenes der Männer! Inzwischen sind ein Drittel der HIV-Infizierten Frauen. Im Jahr 2007 gab es in Österreich insgesamt 515 Neuinfektionen. Etwas mehr als 40 Prozent der Neuinfektionen erfolgten durch heterosexuelle Kontakte.

Diagnose:

Mit einem Test lässt sich zwar bereits nach 14 Tagen eine Infektion mit dem HI-Virus (Human Immunodeficiency Virus – menschlicher Immunschwächevirus) mit 98 Prozent Sicherheit feststellen, empfohlen wird der Test jedoch erst 12 Wochen nach dem riskanten Vorfall. Die Diagnose „HIV-infiziert“ oder „HIV-positiv“ bedeutet, dass eine Ansteckung vorliegt. Eine HIV-Infektion führt nicht sofort zum Ausbruch von AIDS, es können sogar mehrere Jahre bis zum Ausbruch der Krankheit und dem Auftreten von Beschwerden vergehen.AIDS ist das durch die HI-Viren hervorgerufene Krankheitsbild. „AIDS-krank“ oder „Vollbild AIDS“ bedeutet, dass Krankheitssymptome oder Folgeerkrankungen auftreten.

Infektionsrisiken:

Um einander anzustecken, muss eine infektiöse Körperflüssigkeit in den Körper eines anderen Menschen gelangen. (Als hoch infektiös gelten Blut und Sperma, als niedrig infektiös Scheidenflüssigkeit und Muttermilch.) Dies kann entweder durch frische, offene Wunden, über Injektionen, über Schleimhäute (Mund-, Nasen-, Anal- und Vaginalschleimhaut) – auch wenn diese intakt sind -, die Eichel und Innenseite der Vorhaut sowie die Bindehaut der Augen erfolgen.Die häufigsten Infektionswege sind daher:

  • Ungeschützter Sexualverkehr (vaginal und anal)
  • Ungeschützter Oralverkehr, aber nur wenn Sperma oder Menstruationsblut in den Mund gelangt
  • Das gemeinsame Benutzen von Injektionsnadeln und Spritzen

Als geringes Risiko werden Nadelstichverletzungen bei medizinischem Personal und eine Infektion durch Blutkonserven eingestuft. In Österreich werden alle Blutprodukte getestet.

Safer Sex

Im Zuge der Verbreitung von AIDS wurde der Begriff Safer Sex geprägt. Safer Sex bedeutet, sich so zu verhalten, dass keine Körperflüssigkeit in den Körper des Partners/ der Partnerin und umgekehrt keine Körperflüssigkeit des Partners/ der Partnerin in den eigenen Körper gelangt: Konkret bedeutet dies: Bei jedem Geschlechtsverkehr – egal ob vaginal oder anal – ein Kondom verwenden. Bei Oralsex darauf achten, dass kein Sperma und kein Menstruationsblut in den Mund gelangt.

Was tun nach einem „Kondomunfall“?

Bei einem Kondomunfall, jedenfalls mit einem gesichert HIV-positivem Partner/ einer HIV-positiven Partnerin, sollten Sie sofort Kontakt mit einer Klinik aufnehmen, um möglichst rasch eine Postexpositionelle Prophylaxe (PEP) durchführen zu lassen.

KONTAKT

In Wien gibt es dafür folgende Anlaufstellen:

  • Otto Wagner-Spital, Immunambulanz
  • Allgemeines Krankenhaus, Ambulanz Süd B

Was tun nach einer Vergewaltigung?

Es ist sehr wichtig, möglichst bald mit jemandem zu reden, auch über die Angst, sich angesteckt zu haben. Es empfiehlt sich, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

KONTAKT

Professionelle Hilfe – medizinisch, psychologisch und juristisch – bekommen Sie beim Wiener Frauennotruf unter der Telefonnummer 71 71 9 (Tag und Nacht). Die Frauennotrufnummern in anderen Bundesländern finden Sie im Adressenverzeichnis, Abschnitt: Gewalt gegen Frauen.

WICHTIG

Das Risiko, als HIV-positive Mutter ein HIV-infiziertes Kind zur Welt zu bringen oder dieses über die Muttermilch zu infizieren, liegt ohne den Einsatz entsprechender Maßnahmen bei etwa 25 Prozent. Durch antiretrovirale Therapien, eine Kaiserschnittentbindung und Verzicht aufs Stillen lässt sich das Risiko auf 0,1 Prozent senken.

Therapie:

Es gibt keinen Impfstoff gegen AIDS. Die Krankheit ist derzeit nicht heilbar, aber behandelbar. Virus und Infektion lassen sich mit der Kombinationstherapie (drei oder mehr Medikamente, deren Wirkstoffe die Vermehrung des HI-Virus behindern) gut kontrollieren.Leider sind viele HIV-Infizierte, auch wenn sie erst mit der Therapie beginnen, von Resistenzen betroffen. Die Kombinationstherapie kann die Lebensqualität verbessern und die Lebenserwartung erhöhen. Sie kann allerdings auch zu teils schweren Nebenwirkungen (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Leberbelastung, Allergien und Fettumverteilungsstörungen) führen.

Die Verordnung der Kombinationstherapie erfolgt ausschließlich durch Spezialambulanzen und wenige spezialisierte niedergelassene ÄrztInnen.

Alternative Behandlungsmethoden für AIDS, deren Wirksamkeit durch klinische Studien belegt ist, gibt es keine. Zur Minderung der Nebenwirkungen einer Kombinationstherapie können jedoch alternative Behandlungsmöglichkeiten eingesetzt werden.

KONTAKT

HIV-Antikörper-Tests nehmen die AIDS-Hilfen in den einzelnen Bundesländern kostenlos vor. Persönliche Anmeldung ist unbedingt erforderlich. Anonymität bleibt gewahrt.  Die Adressen aller AIDS-Hilfen in Österreich finden Sie im Adressenverzeichnis, Abschnitt: Gesundheit/ Krankheit/ Behinderung.

NACHLESE

Die AIDS-Hilfen Österreichs, http://www.aidshilfen.at/, informieren über alle Fragen in Zusammenhang mit HIV und AIDS, auch über die Anlaufstellen in ganz Österreich.Die Aids Hilfe Wien bietet auf ihrer Homepage www.aids.at umfangreiche Informationen und beantwortet häufig gestellte Fragen.

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